Koran, Maryam (Maria ) 19, 30-31
Jesus sprach: “Siehe, ich bin Gottes Diener. Gegeben hat er mir das Buch, und er machte mich zum Propheten. Und er machte mich gesegnet, wo immer ich bin, und befahl mir Gebet und Almosen, solange ich lebe“
Aus: Muhammad Asad; Die Botschaft des Koran. Übersetzung und Kommentar
30. (Aber) er sagte:* »Siehe, ich bin ein Diener Gottes. Er hat mir Offenbarung gewährt und mich zu einem Propheten gemacht** 31. und mich gesegnet gemacht, wo immer ich sein mag; und Er hat mir Gebet und Mildtätigkeit geboten, solange ich lebe, 32. und (hat mich versehen mit) liebender Achtung gegenüber meiner Mutter; und Er hat mich nicht überheblich oder bar der Gnade gemacht. 33. »Darum war Frieden auf mir am Tag, da ich geboren wurde, und (wird auf mir sein) am Tag meines Todes und am Tag, da ich (wieder) zum Leben auferweckt werde!«
* Obwohl der Qur’an in 3:46 erwähnt, daß Jesus »zu den Menschen in seiner Wiege sprechen« würde – d.h von früher Kindheit an von Weisheit erfüllt sein würde -, scheinen die Verse 30-33 in der Art eines bildlichen Ausdrucks zu sein, der die kommenden Geschehnisse vorwegnehmend schildert, indem er zur Betonung die Vergangenheit benutzt, um etwas zu beschreiben, was in der Zukunft wirklich werden sollte. (Siehe auch die nächste Anmerkung.)
** Da es nicht vorstellbar ist, daß jemandem göttliche Offenbarung gewährt und er zum Propheten gemacht werden könnte, bevor er die volle Reife des Intellekts und der Erfahrung erlangte, interpretieren ‘Ikrima und ad-Dahhak – wie von Tabari zitiert – diese Passage folgendermaßen: »Gott hat bestimmt [qada), daß Er mir Offenbarung gewähren würde…« und betrachten dies somit als eine Anspielung auf die Zukunft. Tabari selbst wendet dieselbe Interpretation auf den nächsten Vers an und erklärt ihn wie folgt: »Er hat bestimmt, daß Er mir Gebet und Mildtätigkeit auftragen würde.« Doch die ganze Passage (Verse 30-33) kann auch als von Jesus zu einer viel späteren Zeit geäußert verstanden werden nämlich nachdem er die Reife erlangt hatte und tatsächlich mit seiner prophetischen Sendüng betraut worden war: d.h. sie kann als vorgreifende Beschreibung der ethischen und moralischen Prinzipien verstanden werden, die das Erwachsenenleben von Jesus beherrschten und insbesondere sein tiefes Bewußtsein, nur »ein Diener Gottes« zu sein.
Aus; Max Henning; Der Koran
19, 31. (30.) Er (Jesus) sprach: “Siehe, ich bin Allahs Diener. Gegeben hat er mir das Buch, und er machte mich zum Propheten. 32. (31.) Und er machte mich gesegnet, wo immer ich bin, und befahl mir Gebet und Almosen, solange ich lebe,